Jahreszeiten erleben

Die Jahreszeiten folgen einem der längsten Rhythmen, die wir besonders durch die Vorgänge in der Natur im Wechsel der Jahreszeiten bewusst erleben.

Entsprechend den Jahreszeiten und damit auch mit Bezug auf bestimmte religiöse Ereignisse, finden in Waldorfkindergärten Jahresfeste statt. Alle Waldorfkindergärten sind christlich geprägt, aber nicht konfessionell gebunden.

Die Stimmung der Jahresfeste spiegelt sich in der Raumgestaltung (z.B. Jahreszeitentisch, Blumenschmuck), in den Liedern und Versen im Reigen, in den Spielen und in der Auswahl der Märchen und Geschichten wider.

Neben den christlichen Festen werden in unserem Kindergarten die Geburtstage der Kinder, das Abschiedsfest für die künftigen Erstklässler und das Sommerfest gefeiert.

Zum Erntedankfest bringen die Kinder ein Erntedankkörbchen mit Obst und Gemüse mit. Nach dem Reigen zum Erntedankfest essen wir zum Frühstück unser Erntedankbrot, gehen dann hinaus und stapeln Holz für das Erntedankfeuer an unserer Feuerstelle.  Wir entzünden dann das Erntedankfeuer und legen Kartoffeln in die Glut, die wir uns dann schmecken lassen. Zum Abschluss singen wir gemeinsam und verteilen Erntesträußchen an die Kinder. In der Woche nach dem Erntedankfest verarbeiten wir das Obst und Gemüse aus den Erntedankkörbchen zu einem leckeren Frühstück.

Sankt Michael ist ein Erzengel, der den bösen Drachen besiegt und ihn in die Finsternis verbannt. Michael steht sinnbildlich für den Mut und die Kraft, das Böse und Dunkle zu überwinden.

Wir backen am St. Michaelstag (29. September) mit den Kindern einen Apfelkuchen, den wir gemeinsam zum Frühstück essen. Vor dem Frühstück gibt es den Michaelireigen. Nach dem Frühstück gehen wir gemeinsam auf die umliegenden Hügel und lassen Drachen steigen, die wir mit den Kindern vor Michaeli gebastelt haben.

Sankt Martin war ein Rittersmann, der seinen Mantel mit einem armen Bettler teilte und uns durch seine Tat bis heute ein Vorbild für Mitgefühl und Opferbereitschaft ist.

In den Wochen vor dem Martinstag basteln wir mit den Kindern Laternen und schnitzen gemeinsam die Stöcke. Zum Laternenfest tragen wir gemeinsam mit den Eltern unser Laternenlicht hinaus in die Dunkelheit und singen dazu. Zum Abschluss gibt es das am Vormittag gebackene Martiniküchlein, das man mit jemandem teilt.

Der Martini-Markt (i.d.R. immer am Samstag vor oder nach dem Martinstag, 11. November) ist eines der größten Ereignisse im Schul- bzw. Kindergartenjahr. Veranstalter und Organisator ist die Elternschaft.  Details finden Sie unter regelmäßige Veranstaltungen.

Die Adventszeit beginnen wir mit dem Adventsgärtlein, zu dem die Eltern herzlich eingeladen sind. Das Adventsgärtlein führt die Kinder durch einen mit Tannengrün gelegten spiralförmigen Weg nach innen zu einer großen Kerze. Auf dem Tannengrün liegen goldene Sterne. Jedes Kind bekommt ein Apfellicht, trägt es zur Mitte, zündet es an der großen Kerze in der Mitte der Spirale an, stellt es auf das Tannengrün und darf einen goldenen Stern nehmen. Auf diese Art und Weise wird die Spirale immer heller; sie zeigt uns symbolisch, dass das eigene „Licht“ Teil eines größeren Ganzen sein darf.

St. Nikolaus war ein Bischof, der armen und kranken Mitbürgern half und sein Amt mit Würde und Mitgefühl versah. Die Kinder erwarten am Nikolaustag beim gemeinsamen Singen das Klopfen des Nikolaus, der sie mit einem mit Lebkuchen, Nüssen und Äpfeln gefüllten Säckchen beschenkt. Dann liest der Nikolaus aus seinem goldenen Buch vor und erzählt den Kindern, was er auf seiner Reise um die Erde alles erlebt hat.

Bei unserer Adventsfeier kurz vor den Weihnachtsferien, zu der die Eltern herzlich eingeladen sind, führen wir das Krippenspiel auf, singen gemeinsam Adventslieder und essen selbstgebackene Plätzchen.

Fasnet feiern wir gemeinsam mit den Eltern unter dem Motto „Handwerkerfasching“. Die Kinder kommen an diesem Tag passend verkleidet in den Kindergarten und es werden je nach „Verkleidung“ (z.B. Schneider, Gärtner, o.Ä.) verschiedene Aktivitäten und Tänze angeboten.

Zwischendurch besuchen uns die Engstinger Narren, musizieren und tanzen mit uns und bringen uns Weckle und Würstchen, die wir gemeinsam essen. Zum Abschluss des Vormittags gibt es noch ein Puppenspiel.

Das Thema „Rätsel von Tod und Auferstehung“ können die Kinder noch nicht verstehen, bekommen jedoch durch das Ostergras ein entsprechendes Bildnis. Jedes Kind hat in eine Tonschale ein paar Weizenkörner in die Erde gelegt und regelmäßig gegossen. Das Saatgut wurde in die dunkle Erde gelegt und es musste „sterben“, bevor es wieder aufkeimen und zu neuem Leben erwachen konnte.

Am Osterfest backen wir Osterkränze, die wir gemeinsam zum Frühstück essen bzw. die die Kinder mit nach Hause nehmen dürfen.

Zum Pfingstfest backen wir mit den Kindern ein Pfingtsrosenbrot und formen eine weiße Taube aus Wolle, die sie an einem kleinen Zweig mit nach Hause nehmen dürfen.

Am Johannitag feiern wir den Geburtstag von Johannes dem Täufer; von ihm wird berichtet, dass er sich in der Einsamkeit von Früchten und wildem Honig ernährte. Den Johannitag beginnen wir mit einer Johannispeise zum Frühstück. Anschließend entzünden wir das Johannifeuer im Garten, singen gemeinsam und entzünden die vor Johanni gebastelten Feuerstäbe.

Das Sommerfest feiern wir mit den Kindern aller Gruppen unseres Kindergartens und ihren Eltern gemeinsam mit leckerem Essen, Sing- und Bewegungsspielen.

Das Abschiedsfest der sogenannten „Königskinder“ ist das letzte Fest im Kindergartenjahr. An diesem Tag gibt es ein besonderes Frühstück und in der letzten Stunde des Vormittags sind alle Eltern eingeladen, um mit uns Abschied zu nehmen.

Die Königskinder bekommen ihre Werke, welche sie in den letzten Monaten selbst erarbeitet haben (z.B. genähte Puppenkinder, Malmäppchen) mit persönlichen Abschiedsworten überreicht, die auch gleichzeitig in den „neuen Lebensabschnitt“ des Kindes überleiten.

Am Morgen begrüßen wir das Geburtstagskind mit einem Lied. Zum üblichen Frühstück gibt es einen besonderen Nachtisch, den die Eltern des Geburtstagskindes zubereitet haben (Kuchen, Quarkspeise, Obstsalat o.Ä.). Wir erzählen eine Geburtstagsgeschichte, in der für das Kind wichtige bzw. besondere Ereignisse eingeflochten sind. Ein kleines Geschenk, eine Karte, das Lebenslicht, Blumen und die Geburtstagskrone machen diesen Tag zu etwas Besonderem und stellen das Geburtstagskind in den Mittelpunkt.