Regelmäßige Veranstaltungen

Im Schuljahresverlauf gibt es eine Reihe von regelmäßigen Veranstaltungen, von denen wir Ihnen die wichtigsten hier vorstellen möchten.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich und kostenfrei, wobei wir uns immer über einen kleinen Unkostenbeitrag freuen.

Das genaue Datum und den Ort für die einzelnen Veranstaltungen finden Sie in unserem Terminkalender unter Termine.

Seit der Gründung der ersten Waldorfschule 1919 gehören Monatsfeiern zum Profil der Waldorfpädagogik. Im württembergischen Schulgesetz gab es damals eine Regelung, nach der an jedem ersten Montag im Monat schulfrei war. Rudolf Steiner regte an, diesen Tag für eine Schulfeier zu nutzen. Die Schüler sollten sich gegenseitig das im Unterricht Erarbeitete zeigen. Die nun einmal im Monat stattfindende Zusammenkunft der Schulgemeinschaft wurde Monatsfeier genannt.

Monatsfeiern sind heute seltener geworden; sie finden an unserer Schule ca. dreimal pro Schuljahr statt. Das ursprüngliche Anliegen, sich gegenseitig wahrzunehmen und Gelerntes lebendig vorzutragen, ist jedoch gleichgeblieben. Für die älteren Schüler ist die Monatsfeier eher eine Rückschau, für die ganz Kleinen eine Vorschau und für die Schüler der Mittelstufe ist sie beides zugleich. Für die Zuschauer entsteht ein lebendiges Bild quer durch alle Altersstufen.

Eltern freuen sich in der Regel, ihre Kinder innerhalb ihrer Klasse zu erleben. Gleichzeitig können aber auch alle anderen Interessierten und „Noch-Nicht-Eltern“ einen Einblick in die pädagogische Arbeit und einen Eindruck von dem, was an der Schule lebt, gewinnen.

An mehreren Abenden informiert das Lehrerkollegium bzw. das Erzieherinnenkollegium über verschiedene Themen und Unterrichtsinhalte der Waldorfpädagogik.

Im Anschluss daran besteht ausreichend Zeit, um Fragen zu beantworten. Bei Bedarf können interessierte Eltern gerne einen individuellen Informationstermin vereinbaren.

Die Veranstaltungen sind öffentlich; eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die genauen Termine finden Sie unter Termine.

Die Einschulungsfeier für die neue 1. Klasse findet zwei Tage nach Beginn des neuen Schuljahrs vormittags in der Festhalle statt. In einem feierlichen Rahmen werden die Erstklässler und ihre Eltern mit Musik und Tanz von älteren Schülern und mit einer Ansprache von Vertretern aus dem Lehrerkollegium begrüßt.

Anschließend werden die Erstklässler einzeln aufgerufen und gehen durch einen Blumenbogen auf die Bühne und werden dort von ihrem neuen Klassenlehrer begrüßt. Dann überreicht der jeweilige Pate aus der 9. Klasse jedem Erstklässler eine Sonnenblume. Wenn die neue 1. Klasse versammelt ist, beginnt der Klassenlehrer ein Märchen zu erzählen.

Nach etwa der Hälfte des Märchens geht der Klassenlehrer mit den Erstklässlern und den Paten aus der Festhalle in das Erstklasszimmer. Dort wird das Märchen zu Ende erzählt.

Nach der ersten Schulstunde bekommen die Erstklässler von den Eltern ihre Schultüten und wir machen das erste Klassenfoto.

Am Samstag vor bzw. nach dem Martinstag am 11. November organisieren und veranstalten die Eltern den Martini-Markt; Kollegium und Schüler stehen helfend zur Seite. Dafür werden das ganze Jahr über schöne Dinge hergestellt, wie zum Beispiel Spielsachen, Spiele, Kleidung für Kinder und Erwachsene, Kunsthandwerkliches und vieles mehr. Kommerzielle Händler sind nicht zugelassen. Am Markttag wird alles in liebevoll gestalteten Räumen zum Verkauf angeboten. Die Einnahmen spenden die Eltern der Initiative für Waldorfpädagogik e.V..

Darüber hinaus gibt es viele Mitmachangebote für Jung und Alt, leckere Speisen, Puppen- und Marionettenspiel, Präsentation von Schülerarbeiten im Inforaum sowie einen Treffpunkt für Ehemalige. Am Ende des Tages gibt es einen sehr stimmungsvollen Laternenumzug auf die umliegenden Hügel, wo St. Martin auf einem Pferd heranreitet und seinen Mantel mit einem armen Bettler teilt.

So erhalten die zahlreichen Gäste die Gelegenheit, unsere Schule und unseren Kindergarten „hautnah“ und aktiv zu erleben, und können sich bei Interesse über die Waldorfpädagogik informieren.


Geschichtlicher Exkurs (Quelle: Geschichte im NDR, 2018)

Warum feiern wir Sankt Martin?
Martin war ein römischer Soldat, der um das Jahr 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Der Mann tat ihm so leid, dass Martin mit dem Schwert seinen warmen Mantel teilte und dem Bettler eine Hälfte schenkte. In der Nacht erschien Martin der Bettler im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen.

Was hat die Gans mit Martin zu tun?
Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben unterrichten. Später baten ihn die Menschen der Stadt Tours (heute Frankreich), ihr Bischof zu werden. Doch der bescheidene Martin hielt sich des Amtes nicht für würdig und versteckte sich – einer Überlieferung zufolge – in einem Gänsestall. Die schnatternden Vögel verrieten ihn allerdings und er wurde doch zum Bischof geweiht. Einer anderen Legende nach waren die Gänse in die Kirche gewatschelt und hatten mit ihrem Schnattern Martins Predigt gestört – zur Strafe wurden sie danach gebraten. Doch war es wirklich ihr lautes Geschnatter, das den Martinsgänsen zum Verhängnis wurde? Historiker haben andere Erklärungen für die Tradition der Martinsgans. So war der 11. November zum einen der Tag, an dem die Steuern oder Lehnsabgaben fällig wurden. Diese wurden meist in Form von Naturalien, etwa einer Gans, erbracht. Zugleich war der 11. November der letzte Tag vor Beginn der 40-tägigen Fastenzeit vor Weihnachten. Die Menschen nutzten die vorerst letzte Gelegenheit, noch einmal einen deftigen Braten zu genießen und Lebensmittel zu verbrauchen, die während des Fastens tabu waren.

Rund 30 Jahre lang war Martin Bischof von Tours und soll zahlreiche Wunder vollbracht haben. Am 11. November 397 wurde er zu Grabe getragen und später heiliggesprochen. Heute ist Sankt Martin der Schutzpatron etlicher Berufsgruppen, darunter der Winzer, der Weber und der Schneider. Außerdem kümmert er sich der frommen Überlieferung nach um Bettler, Soldaten und Haustiere.

Am Tag der offenen Türen Ende November präsentieren sich Schule und Kindergarten der Öffentlichkeit. Der Tag beginnt mit einer öffentlichen Schulfeier. Anschließend haben die Eltern die Gelegenheit den sog. „offenen Unterricht“ zu besuchen. Im Ausstellungsraum mit Informationen zum Unterricht sowie mit Schülerarbeiten stehen Lehrer für Fragen und Gespräche gerne zur Verfügung. Wer sich für unsere Gebäude interessiert, kann sich einer Führung anschließen.

Details zum Tag der offenen Türen finden Sie unter Termine

Das Singen ist die eigentliche Muttersprache aller Menschen: denn sie ist die natürlichste und einfachste Weise, in der wir ungeteilt da sind und uns ganz mitteilen können – mit all unseren Erfahrungen, Empfindungen und Hoffnungen.
Sir Yehudi Menuhin (1916-1999)

Während der gesamten Schulzeit gehört Musikunterricht zum Lehrplan. Von Anfang an steht Singen im Vordergrund des Musikunterrichts, sehr bald kommt das instrumentale Musizieren dazu. Die Schüler sind während ihrer Schulzeit immer musikalisch aktiv, ab Klasse 7 mit ihrem Instrument im Schulorchester oder im Oberstufenchor. Parallel zum Eltern-Lehrer-Chor beginnen im Herbst die Proben für das jährliche Schulkonzert, das dann im Februar/März stattfindet.

Am Ende der Waldorfschulzeit in Klasse 12 hat die Ausbildung in den verschiedenen künstlerischen Fächern ihren Höhepunkt in verschiedenen künstlerischen Abschlüssen.

Beim künstlerischen Abschluss für Eurythmie stellen die Schüler die Töne der Musik und die Sprache von rezitierten Gedichten in Form von Bewegungen dar. Die Schüler wählen Texte und Musik selbst aus und entwickeln zusammen mit dem Eurythmielehrer eine Choreografie.

Die Aufführung findet im Dezember statt; Gäste sind herzlich eingeladen.

In der Vorweihnachtszeit findet sich – wie in vielen Waldorfschulen –  aus der Schulgemeinschaft eine Kumpanei, die kurz vor Weihnachten das Christgeburtsspiel für die Schulgemeinschaft und für die Öffentlichkeit aufführt.

In Klasse 10 haben die Schüler die Gelegenheit, tanzen zu lernen. Dieses Angebot ist freiwillig. Mit Schuljahresbeginn finden die Tanzstunden wöchentlich im Saal statt. Im Januar findet dann in der Festhalle der Abschlussball statt, zu dem die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist.

Die Schüler der Klasse 10 beginnen im Februar ihr Betriebspraktikum mit einem zweiwöchigen Praktikums-Block und arbeiten anschließend immer donnerstags und freitags in ihren jeweiligen Betrieben. Der Unterricht findet konzentriert montags bis mittwochs in der Schule statt. Nach einem halben Jahr wechseln die Schüler für ein weiteres halbes Jahr in einen zweiten Betrieb (siehe auch Das Große Betriebspraktikum).

Im Februar beenden die Schüler in Klasse 11 das Praktikum mit einer öffentlichen Präsentation. Hierzu werden die Betriebe und die Öffentlichkeit eingeladen. Die Schüler stellen die Arbeit in „ihren“ Betrieben an Ständen und/oder mit einem kleinen Vortrag vor und berichten über ihre Erfahrungen.

Die Jahresarbeit ist neben dem Achtklassspiel das zweite Projekt in Klasse 8. Der Schüler hat die Aufgabe, sich ein Thema, das ihn interessiert oder interessieren könnte, zu erarbeiten, in einer schriftlichen Arbeit zu vertiefen, mit einem Werkstück oder einer praktischen Übung zu veranschaulichen und in einem Vortrag mit Ausstellung bzw. Vorführung der Schulgemeinschaft zu präsentieren. Sowohl die schriftliche als auch die praktische Arbeit sollen dabei zeitlich über wenigstens zwei Drittel des Schuljahres angelegt sein. Jeder Schüler sucht sich einen Mentor, der ihn bei seinem Projekt begleitet.

Die Herausforderung an die Schüler ist groß:

  • Kann ich mich auf ein Thema über einen längeren Zeitraum einlassen?
  • Kann ich die damit verbundenen Höhen und Tiefen von Lust und Unlust durchhalten und zu einem befriedigenden Ergebnis kommen?
  • Kann ich ein tiefer gehendes Interesse entwickeln oder gebe ich mich mit Oberflächlichkeit zufrieden?
  • Kann ich ein Thema so aufbereiten und präsentieren, dass jeder, der mich darüber sprechen hört und meine praktische Arbeit betrachtet, etwas von meinem Interesse und Anliegen sehen kann, von dem was in mir steckt und wohin ich mich entwickeln will?

Die Jahresarbeit ist für die Schüler am Ende der Klassenlehrerzeit so etwas wie ein „Tor“, durch das sie als Erstklässler bei ihrer Einschulung gegangen sind. Für die Erstklässler war das Tor sichtbar und wurde für sie gehalten. Das nicht mehr sichtbare und nicht mehr gehaltene Tor der Achtklässler entsteht durch den Schüler selbst: mit den Fähigkeiten, die er sich in acht Schuljahren erworben hat, „durchschreitet er sein eigenes Tor“.

Mit der Jahresarbeit werden die Schüler symbolisch in die Oberstufe aufgenommen, in der eine neue Art von Selbstständigkeit und Selbstverantwortung gefragt sind.

In der 11. Klasse beginnen die Schüler eine handwerklich-künstlerische Jahresarbeit, wahlweise in den Fächern Kunst oder Schreinern.

In der 2. Hälfte der 12. Klasse werden die Arbeiten im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung in der Festhalle ausgestellt und von den Schülern präsentiert.

Einen Eindruck von den künstlerischen und handwerklichen Abschlussarbeiten einer 12. Klasse finden Sie hier:

Abschlussarbeiten Klasse 12_Kunst

Abschlussarbeiten Klasse 12_Schreinern

Ab der 1. Klasse ist das Theaterspielen ein wichtiges Element des Unterrichts, zunächst in Form von kleineren Stücken, später mit komplexeren Inszenierungen.

Theaterspielen bietet einen Raum für die Entfaltung der kreativen Fantasie und verlangt die Mitverantwortung aller, damit ein Stück auf die Bühne gebracht werden kann. Es stehen nicht einzelne Leistungen im Vordergrund, sondern alle sind mit einbezogen und übernehmen verschiedenste Aufgaben, wie z.B. als Schauspieler, Bühnenbildner, Kostümschneider, Maskenbildner, Bühnentechniker oder Beleuchter.

Die Klassenspiele in Klasse 8 und in Klasse 12 gehören zum Lehrplan und finden an „Schnittpunkten“ in der Entwicklung eines jungen Menschen statt:

  • das Achtklassspiel markiert den Abschied vom Kindsein und den Übergang in das Jugendalter,
  • das Zwölftklassspiel markiert den Eintritt in das Erwachsensein und den Abschied von der Klassengemeinschaft
Die Klassenspiele werden jeweils zweimal öffentlich aufgeführt.

Nach der Sommersonnenwende am 24. Juni wird auf der Höhe des Naturjahres der Johannitag, der Geburtstag Johannes des Täufers, gefeiert.  Johannifeuer nehmen einerseits den vorchristlichen Brauch der Sonnenwendfeuer auf, symbolisieren aber gleichzeitig Johannes den Täufer als „Zeugen des Lichtes“ als ein Vorbote Christi.

Nicht nur die Natur wird sich in der zweiten Hälfte des Jahres wieder wenden, auch für die Menschen ist die Johannizeit eine jährlich wiederkehrende Wende. Was der Mensch aus der blühenden, leuchtenden Natur in sich aufgenommen hat, wird er nun verinnerlichen.

Das Johannifeuer wird von der 6. Klasse vorbereitet. An diesem Abend wird getanzt, gesungen und bei Eintritt der Dunkelheit wird das Feuer entzündet.

In der letzten Schulwoche feiern die 12. und die 13. Klasse im Saal ihren jeweiligen Schulabschluss. Nach Ansprachen der Tutoren an ihre Klassen werden die Zeugnisse überreicht und  wir verabschieden die ausscheidenden Eltern.

Im Anschluss gibt es einen heiteren Teil mit Beiträgen von den Schülern und Eltern.

Im Schuljahresverlauf finden verschiedene Sportveranstaltungen statt wie z.B.

  • Wintersporttag
  • Olympiade der Klasse 5
  • Volleyballturnier
  • Fußballturnier
  • Tischtennis-Turnier